Was ist mit ausgedienten Akkus von Elektroautos möglich?

Wie ökologisch nachhaltig ist ein Elektrofahrzeug? Möglicherweise haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt. Im Vergleich zu Autos mit Benzin- und Dieselmotoren verbrennt ein «Stromer» keine fossilen Brennstoffe. Ebenso wenig stösst ein Elektroauto Abgase und damit das klimaschädigende CO₂ aus. Das spricht in Sachen Ökobilanz für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Für ein, ökologisch betrachtet, möglichst gutes Abschneiden bedarf es allerdings Strom aus erneuerbaren Quellen, wie etwa Solar- und Windenergie. Nicht zu vernachlässigen bei der Diskussion um die ökologische Nachhaltigkeit der Elektromobilität ist auch die Ökobilanz der Batterie. Schliesslich müssen für deren Produktion Rohstoffe abgebaut und Energie verbraucht werden. Dies bedeutet verschiedene belastende Folgen für die Umwelt. Infolgedessen kommt dem Recycling des Akkus eine wesentliche Bedeutung zu. Die Wiederverwertung ist jedoch nicht nur aus ökologischen Gründen wichtig. Denn in, für Elektroautos verwendeten, Batterien sind Rohstoffe, wie Kobalt, Lithium oder Nickel, verbaut. Derartige Rohstoffe sind nicht unendlich verfügbar.

Akkus erhalten ein zweites Leben

Zu berücksichtigen ist, dass ein in einem Elektrofahrzeug verbauter Akku eine ansehnliche Lebensdauer aufweist. In der Regel garantieren Hersteller für einen Einsatz von 8 bis 10 Jahren oder für eine Laufleistung von 150’000 Kilometern. Selbst wenn dann die Batteriekapazität für den Betrieb eines Elektroautos nicht mehr ausreicht, bedeutet dies noch lange nicht deren Entsorgung. Ein aus dem Auto ausgebauter Akku eignet sich schliesslich als stationärer Stromspeicher. Während dieser sogenannten «Second Life»-Phase kann zum Beispiel gerade nicht verwendete Elektrizität ab der Photovoltaikanlage temporär gespeichert und bei Bedarf ins Netz gespeist werden. Ausrangierte Akkus leisten damit auch einen nützlichen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes. Ein Beispiel für die Umsetzung dieser Second-Life-Lösung bietet das Schweizer Unternehmen Modual. Als führender Hersteller von Second-Life-Batterien setzt Modual innovative Technologien ein, um sicherzustellen, dass keine Batterie unnötig weggeworfen wird. Dies trägt wesentlich zur weltweiten Förderung der Wiederverwendung bei.

Das Batterienrecycling ist ausbaufähig

Ist das Lebensende einer Batterie endgültig erreicht, sollen die wertvollen, im Akku enthaltenen, Materialien zurückgewonnen werden. Je nach gewähltem Recyclingverfahren kann ein unterschiedlich hoher Anteil der Materialien rezykliert werden. Kommt der Prozess des Einschmelzens zum Einsatz, können 60 bis 70 % der Materialien wieder genutzt werden. Damit geht jedoch ein hoher Energieverbrauch einher. Mit bis zu 96 % wiederum ist die Wiederverwertungsquote jedoch beim Schreddern höher. Damit verbunden ist allerdings der Einsatz von viel Chemie. Einen anderen Ansatz verfolgt das Schweizer Unternehmen Kyburz Switzerland. In Zusammenarbeit mit der Empa ist ein alternatives Verfahren entwickelt worden, das weniger aufwendig und umweltfreundlicher ist. Damit lassen sich mindestens 91 % des Materials einer Lithium-Ionen-Batterie zurückgewinnen. Auch ausserhalb der Schweiz wird das Batterienrecycling weiterentwickelt. So arbeitet etwa in den USA ein Unternehmen daran, die zurückgewonnenen Materialien auch gleich veredeln und weiterverarbeiten zu können. Dies soll deren Verwendung in neuen Akkus ermöglichen. Nicht zuletzt könnten so auch die Lieferketten für die Batterieherstellung verkürzt werden. Dies wäre ein weiterer Beitrag für eine nachhaltigere und erschwinglichere Elektromobilität.


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