«Kassensturz» wollte wissen, wie Verbrenner, Hybride und Elektroautos im Klimabilanz-Vergleich abschneiden, je in den Grössenklassen: Kleinwagen, Mittelklassewagen und Luxusautos. Der Vergleich bei drei vergleichbaren Kleinwagen zeigt: Das Elektroauto lässt ab 84'000 Kilometer den Hybrid-Angetriebenen und den Benziner deutlich hinter sich. Weil es die Klima-Nachteile der Benzin-Herstellung nicht hat, ist seine Bilanz deutlich besser. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Mittelklasse-Wagen: Das Elektroauto hängt schon nach 27'000 Kilometern, also nach rund einem Achtel seiner Lebensdauer, seine Konkurrenten in Sachen Klimabilanz ab, trotz grösserem Gewicht und stärkerem Motor. Und sogar bei den starken und schweren Luxusautos ist das Elektroauto nicht zu schlagen: Der Elektro-Porsche lässt seine Konkurrenten von Lexus und Mercedes nach gerade mal 27'000 Kilometern stehen und kommt bei 200'000 Kilometer auf eine halb so hohe Klimabelastung.
Die Klimabelastung durch die Benzinherstellung sei ein wichtiger Grund dafür, sagt Martin Bolliger, Leiter der Mobilitätsberatung beim TCS: «Erstaunt hat mich, dass das Benzin, wenn es an der Tankstelle ankommt, bereits einen grösseren Fussabdruck hat als der Strom, wenn dieser bereits im Fahrzeug drin ist.»
Fazit aus dem Klimabilanz-Tool: Elektroautos schlagen Hybride und Benziner in allen Grössenklassen erstaunlich deutlich. Und eine weitere Erkenntnis: Plug-in-Hybride liegen mit ihrer Klimabilanz irgendwo zwischen Verbrennern und Elektroautos. Allerdings hat dieses Resultat einen Haken: Das gilt nur, wenn diese Autos oft rein elektrisch betrieben werden, sonst ist ihre Klimabilanz deutlich höher, sagt Christian Bauer, Experte für Ökobilanzen am Paul-Scherrer-Institut: «Wenn das Plug-in-Fahrzeug nur mit Benzin und Diesel fährt, ist der Vorteil des potenziellen Elektroantriebs nicht mehr vorhanden, und deshalb ist es dann quasi ein schweres Fahrzeug mit Diesel oder Benzinmotor, das im Vergleich dann relativ viel Treibstoff verbraucht.»
Bezüglich Klimabilanz schneidet das Elektroauto in allen Fahrzeugklassen am besten ab. Und es kann klimaschonend sein. Dieser Weg ist dem Verbrennungsmotor verwehrt. Bei der Frage nach der Klimaschonung geht es also vor allem darum, dass mit der Elektrifizierung des Verkehrs auch ein Umstieg der Stromerzeugung einhergeht. Es kommt auf den Energiemix an. Mit jeder Mixverbesserung in Richtung erneuerbare Energien verbessert sich die CO₂-Bilanz, und zwar für alle bis dahin verkauften Elektroautos. Hinzu kommt, dass die fossilen Energieträger, auf die der Verbrennungsmotor angewiesen ist, endlich sind, was bei Sonne, Wind und Wasser nicht der Fall ist. Nur der Elektromotor kann den erneuerbaren Energien überhaupt Zugang zur Mobilität geben.
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