Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie heute, unterwegs auf der Strasse, einen Tesla gekreuzt haben, ist hoch. Denn der weitherum sehr bekannte US-amerikanische Elektroautobauer verkauft seine Fahrzeuge auch hierzulande sehr erfolgreich. Doch auf Schweizer Strassen sind auch von einem batteriebetriebenen Elektromotor angetriebene Fahrzeuge europäischer Marken zunehmend populär. Die Verkaufszahlen des ersten Halbjahres 2023 von Modellen, wie Skoda Enyaq, Audi Q4 oder Fiat 500, sind beachtlich. Mit beinahe 15’000 öffentlichen Ladepunkten bestehen gute Voraussetzungen für eine elektrische Zukunft auf dem helvetischen Strassennetz. Allerdings können derartige Erfolgsmeldungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schweiz im europäischen Vergleich bei den Neuzulassungen von Elektroautos hinterherhinkt.
Noch im gar nicht so fernen Jahr 2010 waren bedeutend weniger als 1000 Elektrofahrzeuge unterwegs. Im Jahr 2022 summten, gemäss dem Verband Swiss eMobility, bereits beinahe 111’000 davon um die Kurven. Ende 2023 dürften es noch einmal bedeutend mehr sein. Immerhin sind 2023 unterjährig über 31’000 batterieelektrische Gefährte neu zugelassen worden. Mittlerweile beträgt der Marktanteil bei den Elektrofahrzeugen bei den Neuzulassungen 27,3 %. Der Zuwachs findet dabei bei den vollelektrischen, respektive den sogenannten «Vollstromern», statt. Demgegenüber stagniert der Anteil bei den Plugin-Hybriden. Besonders hohe Verkaufszahlen verzeichnet der Tesla Model Y. Das vollelektrisch angetriebene SUV war 2022 mit über 4900 Autos der hierzulande gar meistverkaufte Neuwagen und damit beliebter als nachfragestarke Verbrennermodelle.
Das Interesse an «Vollstromern» gilt 2023 aber nicht nur für grosse SUV, wie jenem Tesla-Typ oder dem Skoda Enyaq. Mittelklasseautos, wie der Tesla 3, oder Kompaktfahrzeuge, wie der Fiat 500, finden ebenfalls regen Zuspruch. Trotzdem hat die Schweiz ihren ursprünglichen Pionierstatus bei der Elektromobilität längst eingebüsst. In 9 europäischen Ländern werden mehr Elektrofahrzeuge neu in Verkehr gesetzt als bei uns. In Norwegen beispielsweise betrug der Marktanteil von vollelektrischen Fahrzeugen bei den Neuzulassungen im vorigen Jahr 79 %.
Wohl wurde in der Schweiz, beispielsweise im vergangenen Jahr, das Netz an Ladestationen massiv ausgebaut. Mittlerweile knapp 15’000 Ladepunkte sorgen europaweit für eines der dichtesten Ladenetze. Dennoch scheinen gerade die Lademöglichkeiten ein Hemmnis für das schnellere Wachstum der Verkaufszahlen bei den Elektroautos zu sein. Der Verband Swiss eMobility argumentiert mit dem hohen Mieteranteil in der Schweiz. Schliesslich ist es für die Mieterschaft häufig schwieriger, eine Ladestation installieren zu lassen als für Wohneigentümer.
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